Freunde des unblutigen Krimis

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Mosel
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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von Mosel » 27. Okt 2016, 09:43

den Dupinfilm hab ich gestern auch nur 10 Minuten gesehen, es hat auch nicht gerade gefunkt und das mit dem Fisch hab ich auch für affig gehalten, das ist mir zu sehr Stadtmensch-auf-dem-Land-Klischee. ich glaub, manchmal wird nur das Drehbuch verändert, damit man dem Regisseur nachher nicht vorwirft, dass er keine eigene Ideen hat und nichts neues macht. das liest man ja oft in Kritiken. nie vergessen: der Regisseur hat nicht die werksgetreue Umsetzung des Buches im Kopf und auch nicht die Buchfans, sondern zuallererst mal (nach den Geldgebern zu gefallen) die Fernsehkritik am nächsten Morgen nach der Erstausstrahlung bzw schon die davor, die über die Einschaltquoten entscheidet.
und: wenn ich das Buch nicht kenne, interessiert es mich idR nicht die Bohne, ob das zu den Büchern passt, so lange der Film mir gefällt und die Geschichte in sich schlüssig ist. es gibt sogar Filme, die das Buch übertreffen


der Fall vom Provenceermittler war nicht dolle, stimmt, aber die Person könnte interessant werden und Erstwerke bewerte ich immer unter Vorbehalt, die sind oft nicht die besten
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Mosel
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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von Mosel » 27. Okt 2016, 09:43

der BEitrag da oben hing fest, er ist von vorgestern, ich hab ihn dennoch unbearbeitet losgeschrieben, hat sich ja nix getan
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KCNash
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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von KCNash » 27. Okt 2016, 11:04

Ich glaube, der Dupin aus dem ersten Buch war ihnen einfach zu positiv, zu wenig fremd in der Bretagne. Sie wollten für den Film mehr Klischee. Dafür kam dann dieser doofe Running Gag, wo er ständig beim Autofahren geblitzt wurde.

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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von Mosel » 27. Okt 2016, 12:01

ja, der Film war dämlich, aber ich hab ein paar Orte wiedererkannt :)
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hexe
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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von hexe » 27. Okt 2016, 22:43

Ach ja, diese französischen Krimis interessieren mich auch sehr - ich muss unbedingt dazu kommen, sie zu lesen! Ich weiß nicht, warum ich das bisher nicht auf die Reihe gekriegt habe.

Nash, du sagtest vor einiger Zeit, dass du dich an die Kurzgeschichte mit Fang nicht erinnern kannst. Das war ja Samantha Moons Internet-Freund. Die Geschichte erzählt, wie er vor Gericht sitzt und des Mordes an seiner Freundin angeklagt ist. Er berichtet über sein Leben. Wie er schon als Kind täglich unzählige Male gehänselt wurde, weil seine Eckzähne so lang waren, und wie er endlich ein Mädchen kennenlernte, das ihn gerade so mochte. Sie war ein Goth und ein bisschen morbide, aber harmlos. Leider hat er die Beherrschung verloren und sie ausgetrunken und war sehr unglücklich darüber.
Es gab noch ein paar andere Kurzgeschichten hinterdrein. Alle hab ich noch nicht gelesen, aber die mit dem herrschsüchtigen Kühlschrank war ziemlich witzig.

Im vorigen Beitrag schrieb ich, der Kommissar Gallo in Und vergib uns unsere Schuld war so depressiv, dass jemand, der sich davon sehr herunterziehen lässt, es vielleicht nicht lesen sollte. Aber nachdem ich mit dem Buch fertig war, konnte ich nur sagen: Man sollte es doch lesen! Es ist absolut große Klasse. In der zweiten Hälfte war Gallos Traurigkeit auch nicht mehr so das Thema. (Der Grund war, dass seine Frau recht früh an Alzheimer erkrankt war und er sie pflegte, obwohl es zur großen Belastung wurde.) Dies ist eines der Bücher, die ich sicher nicht vergessen werde. Es gibt auch einen schönen Satz darin: Das Glockenspiel im Turm der Westerkerk durchwob die Luft mit einem Psalm, dessen helle Töne wie goldene Federn auf die Dächer der umliegenden Häuser schwebten.
Oder auch das Zitat von Goya, dem Maler: Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer. Ist das nicht treffend?

Dies war übrigens ein Leihbuch von Amazon, in ein paar Tagen kann ich mir ein neues aussuchen.

Durch einen Link wurde ich auf einen alten Roman von Stefan Zweig aufmerksam, Der begrabene Leuchter. In der Nähe von Rom gab es ein jüdisches Getto, da erfuhren die Leute, dass die heilige Menorah aus Jerusalem, die im Palast des Kaisers lange in der Schatzkammer gelegen hatte, nun von Eroberern gestohlen wurde und übers Meer weggebracht werden sollte. Alte Männer nahmen einen siebenjährigen Jungen mit zum Hafen, wo er zusehen musste, wie der Leuchter auf das Schiff geladen wurde – er sollte ihn, wenn alle anderen längst tot waren, vielleicht wiederbeschaffen können. Das passierte dann auch, da war der Junge selbst schon über 80. Ich fand es so interessant zu sehen, wie die Leute lebten. Diese unglaubliche Armut, und wie sie das Problem lösten, dass die Menorah nicht in Vergessenheit geriet, so völlig ohne modernes Speichermedium. Als solches gab es nur das Gedächtnis des Jungen. Heute hätten wir eine Digitalkamera gezückt und das Video über’s Verladen des Leuchters ins Internet gestellt…

Dann hatte ich den dritten Jack-Daniels-Band, Die Psychopathen. Wie schon gemutmaßt, kam es an den zweiten Band (Guter Bulle, böser Bulle) nicht heran, aber es war trotzdem spannend und auch nicht ganz unlustig. Aber wenn ich jemandem raten sollte, der nur einen Band aus der Reihe lesen möchte, dann wär’s der zweite.
Nun gibt es ja noch etliche andere – mal sehen, ob Konrath es schafft, sich noch einmal selber einzuholen.

Ich hatte ja neulich mal den Trümmermörder, ein Krimi, der während des Hungerwinters 1945/46 spielte. Sehr beeindruckend, sehr dramatisch durch diese entsetzliche Kälte. Jetzt hatte ich die Fortsetzung, Der Schieber. Das spielte im folgenden Frühsommer, der zum Ausgleich ungemein heiß war, und natürlich funktionierte die Wasserversorgung noch nicht so richtig und so weiter. (Trotzdem ist es schwierig, in Hamburg zu verdursten, egal wie heiß.) Auch hatte sich das Verhältnis zu den englischen Besatzern schon ein wenig gebessert, und die Situation entspannte sich sukzessive. Ich fand den ersten Band dramatischer und aufregender, aber so übel war dieser auch nicht. Besonders am Schluss wurde es recht spannend. Es gibt noch einen dritten, den werd ich mir auch noch antun.

Die Ahrensburger Straße, in der Kommissar Stave wohnte, ist ja bei mir um die Ecke. So ging ich dann eines Tages mit dem Hund zur Hausnummer 93. Im Roman war die Nummer 91 einer Bombe zum Opfer gefallen, danach war Stave ins Nachbarhaus umgezogen, das noch stand.

Ich war ganz überzeugt davon, dass dies fiktiv ist, und wollte nur mal sehen, was da heute für ein Gebäude steht.

Hm. Wahrscheinlich ist es immer noch fiktiv, aber Teufel! Es könnte beinahe stimmen!

Da sind drei Häuser aneinander geklebt: Nr. 89, 91, 93.
Das rechte, 89, hat einen Ziergiebel, so ähnlich wie die alten Häuser in Lübeck und Lüneburg, und phantasievolle Balkone.
Das linke, 93, hat etwas schlichtere Balkone und unter einigen Fenstern Tafeln mit Reliefs. So hat man nach dem Krieg eigentlich nicht mehr gebaut, meiner Erfahrung nach.
Das mittlere Haus ist ganz schlicht. Es hat keine Balkone, keine Verzierung, keine Schnörkel. So baute man nach dem Krieg! Es sieht tatsächlich aus, als wäre es nachträglich zwischen die beiden älteren Häuser gesetzt.
Ein Ziergiebel wie von Nr. 89 wäre gewiss nicht oben stehen geblieben, wenn einen Meter nebenan eine Bombe runterkracht, aber er besteht nur aus einem Mäuerchen mit geschwungener Oberkante, so etwas hätte man ohne großen Aufwand wieder restaurieren können.

Ich kann wirklich nicht sagen, ob eine Bombe genau in die Mitte nicht alle drei Häuser zerstört hätte. Es kommt wohl hier auf die Größe an. Was umfiel und was blieb, war manchmal schwer nachzuvollziehen. Glück oder keines.

Wie gesagt, ich gehe nicht so weit, zu sagen, das ist so passiert wie im Roman. Aber es spricht auch nichts direkt dagegen.

Ja, dann hab ich von Paul Cleave Die Stunde des Todes gelesen. Dies war sein zweiter Roman – der erste, Der siebte Tod, gefiel mir ungeheuer gut und war auch ein Bestseller. Dieser zweite hatte schon weit weniger gute Rezensionen, aber hey, es ist Paul Cleave, der kann ja immerhin schreiben. So furchtbar schlimm würde es wohl nicht werden. Und war’s auch nicht. Kam nicht an den Siebten Tod heran, war aber immer noch besser als so mancher Schrott, mit dem ich schon meine Zeit verschwendet habe.
Ich hab nämlich schon lange die Absicht, Cleaves... sozusagen Gesamtwerk zu lesen, und kam bisher irgendwie nicht dazu. Eines von den späteren kenne ich allerdings schon, das war Der Fünf-Minuten-Killer.

Alles Elektrobücher bisher, auch dieses: Blaues Gift, dritter Fall von Pia Korittki. Ich hab es heute beendet und es war wie immer spannend zu lesen. Manchmal dachte ich, dass irgendetwas unlogisch war, aber dann… na ja, mit ein bisschen Phantasie lässt sich auch Manches irgendwie erklären.

So, jetzt kommt noch das einzige Buch auf Papier in der heutigen Aufzählung: Das dunkle Paradies.
Jack Daniels las nämlich einen Krimi von einem Autor namens Robert B. Parker. Ich wusste nicht, ob es den wirklich gibt oder ob das nur eine Romanfigur war, sah bei Amazon nach - und Bingo! Den gibt’s. Und zwar ist das der, der die Jesse-Stone-Reihe geschrieben hat, die mit Tom Selleck verfilmt wurde. Da war Selleck so in den Fünfzigern, im Buch ist Stone gerade Mitte Dreißig. Muss man sich erstmal dran gewöhnen. Jesse ist ein wirklich sympathischer Kerl. Grundehrlich, geradezu weise manchmal. Ich glaube, da schimmert der Autor durch, der so an die Siebzig war, als er das schrieb.

Als nächstes werde ich wohl den zweiten Band mit Samantha Moon anfangen. Ha, ich wollte doch die ersten beiden Bände für meinen Lg auf Deutsch bestellen. Irgendwann wunderte ich mich, dass sie nicht kamen. Ich sah auf allen Seiten nach, wo ich sie bestellt haben könnte – nichts! Hab ich wohl gewollt, aber nicht gemacht. Wahrscheinlich bin ich mit der Absicht an den Rechner gegangen und hab mich dann von anderen spannenden Sachen ablenken lassen.
Mannomann, werdet bloß nicht so alt wie ich!

Aber ich selber will diese Geschichten gar nicht auf Deutsch lesen. Rains Schreibweise gefällt mir so ungemein gut. Wahrscheinlich geht der Reiz bei der Übersetzung verloren.

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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von KCNash » 27. Okt 2016, 23:20

Und ob es Robert B. Parker gibt! Leider ist er vor ein paar Jahren gestorben. Die Jesse Stone-Reihe ist toll. Und die Spenser-Reihe ebenfalls. Da gab es übrigens auch mal eine Fernsehserie.

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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von Mosel » 29. Okt 2016, 11:38

die bretonischen gibt es übrigens als HB auch in der Onleihe (aber die nervt mich, ich lade eins, welches ich schon ausgeliehen habe gerade bei Amazon runter, das läuft unkompliziert und auf x Geräten), aber wohl anscheinend nur über den Browser und online. komischerweise gibt's Band5 auch zu lesen, die anderen (noch?) nicht.
Papier sollte ich mal wieder versuchen, es liegt seit ewigen Zeiten ein Luxemburg-Krimi auf meinem Nachttisch, welchen ich ungebeten geliehen bekam. Ich mag geliehene Bücher nicht mit mir herumschleppen, Blödsinn eigentlich, einer der Gründe, warum er noch nicht gelesen wurde.

dafür hab ich -wenigstens etwas old fashioned- mal wieder meine MP3Player ausfgegraben und HBs drauf geladen. leider sind sie nicht Blutooth, daher wieder mal auf meinem Super-Duper-Autoradio nicht abspielbar (ich hab blöderweise ein Autoradio, welches nur Radio und Bluetooth kann, kein CDplayer, nicht mal ein Usb-Stick auf "direktem" Weg), aber dann höre ich mal wieder mit Kopfhörer. mein Smartphone ist auch alt und daher ständig an den Grenzen seines Speichers (und die Speicherkarte fast nutzlos). also augen auf mein Autokauf, ich rate von Bluetooth ab, das ist furchtbar umständlich, zumindest bei mir, man muss sich erst immer 1,2 Minuten Zeit nehmen und das geht alles nicht bei der Fahrt, das muss man auf dem Parkplatz machen
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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von KCNash » 29. Okt 2016, 12:18

Das mit den Onleihe-Hörbüchern geht nur noch, wenn man online ist. Ich hab es nicht versucht, da ich sowieso nur ganz selten mal Hörbücher ausgeliehen habe. Das sind ja alles die gekürzten Fassungen. Irgendwann wollen sie es so einrichten, dass man die Hörbücher auch auf Smartphones und Tablets runterladen kann, aber nicht mehr wie früher auf MP3-Player.

Mosel, hast du nicht mal erwähnt, dass du deine Audible-Hörbücher, die auf dem Smartphone sind, einfach im Auto hörst, indem du das Smartphone da hinlegst? Es hat ja schließlich einen Lautsprecher. Oder ist das nicht laut genug, um gegen den Verkehrslärm anzukommen?

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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von Mosel » 30. Okt 2016, 17:50

stimmt ja, Java, danke für die Erinnerung. allerdings klemme ich es mir dann meist unter den BH.träger auf der Schulter :lol:
aber dann kann ich es genauso gut auch per Bluetooth aufm Radio hören, ich wollte aber eigentlich mal Speucher und Akku des Handys entlasten und müsste dann immer aufm Smartphone hören von wegen "wo war ich zuletzt ?

stimmt ja, das sind ja die gekürzten Hbs. hm.

nee, das lohnt wirklich nur zum Reinschnuppern....

übrigens hab ich glaub ich erwähnt, dass Band 5 in der Onleihe auszuleihen ist, ich habs mir vormerken lassen, wunderte mich gleich, dass es schon Ende Oktober frei sein sollte, habheute morgen dann entdeckt, ddass ich es für Oktober 2018 reserviert habe :lol:
ich hoffe, sie kaufen ein paar Exemplare nach, sonst kaufe ich es mir selbst. aber wenn ich mitunter lese, wiviel blöde Bücher sie mehrfach vorrätig haben und wenn ich mir anschaue, wieviel Büchereien mittlerweile da angeschlossen sind, dann ist ein Buch für keine Ahnung 60 Büchereien ? einfach zu wenig.

gut geraten: 63 Büchereien, die an unsere rheinlandpfälzische Onleihe angeschlossen sind
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Re: Freunde des unblutigen Krimis

Beitrag von KCNash » 30. Okt 2016, 18:51

Ich hätte Band 5 auch vormerken können, aber für irgendwann 2017. Das mache ich nicht.

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