Ich habe das Buch heute Morgen beendet.
Jetzt nehme ich mir die Zeit, auf die Kommentare oben einzugehen - tut mir leid, dass ich da so gebummelt habe.
Buecherleserle hat geschrieben:*lach* Ich wußte gar nicht, daß Du ein so eingefleischter Fan bist.
Hilfe, ich fühle mich enttarnt. Vor dem Erscheinen von Band 6 habe ich über ein Jahr lang fast täglich an einem großen Online-Rollenspiel mitgepielt, wo wir zu etwa 20 Leuten die Geschichte weitergesponnen haben. Ich habe da Tonks, Mrs Weasley, Rita Skeeter, Professor Sinistra, einen Todesser und diverse Schüler in Nebenrollen gespielt. Als der sechste Band dann endlich herauskam, war unsere ganze Geschichte natürlich widerlegt und wir verloren den Spaß daran.
Ah, daß der Muggel am Schluß, als die Zauberstäbe gegeneinander kämpfen, auftaucht, wußte ich gar nicht mehr. Ok, dann muß Voldemort da auf jeden Fall seinen Stab schon wieder gehabt haben. Vielleicht wird es ja doch noch irgendwo erwähnt?
Nein, leider nicht. Der Stab muss irgendwie selbständig nach Albanien gewandert sein. Es ist ja definitiv Voldemorts ursprünglicher Stab, der mit der Phönixfeder. Ich habe auch extra nochmal in Band drei nachgesehen: Pettigrew/Wurmschwanz ist da ohne Zauberstab geflüchtet*. Er scheint auch in Band 4 noch keinen eigenen zu besitzen, da er ja offensichtlich Cedric mit Voldemorts Stab tötet (sonst könnte der da ja am Ende nicht mit den anderen herauskommen).
* Das ist so ein Punkt, der unklar bleibt: Was passiert, wenn sich ein Animagus verwandelt? Verschwinden seine Kleidung und sein Stab mit ihm? Bleiben sie zurück und er ist nach der Rückwandlung dann nackt? Wohl eher nicht.
Meine Theorie: Alles, was er bei der Umwandlung an/bei sich trägt (Kleidung, Schuhe, Zauberstab, magische Gegenstände in den Hosentaschen) wird mit umgewandelt, d.h. er hat es bei der Rückverwandlung dann wieder bei sich, es existiert aber nicht als Extra-Gegenstand, während er Tierform hat.
Hat Rowling den Denkfehler zugegeben? Denn ansonsten muß ich ehrlich den Hut ziehen, wie hervorragend sie die vielen Fäden, die sie aufgenomment hat, am Ende sinnvoll verknüpft hat.
Wobei hier dennoch ein Fehler vorliegt, denn wieso sollte man Thestrale nur sehen können, wenn man einen Menschen sterben sieht? Tod ist Tod, egal bei welchem Tier. *Antispeziesismus verbreite*
Jein. Sie hat sich eben damit herausgeredet, dass man den Tod bewusst erlebt und verarbeitet haben muss - letzteres als Erklärung dafür, warum Harry die Thestrale am Ende von Band vier noch nicht sieht, obwohl das ja
nach Cedrics Tod war.
Fans nennen das einen "Flint", nach dem Namen des Slytherin-Schülers, der in Band eins als Siebtklässler auftaucht und dann plötzlich in Band zwei im Quidditch gegen Harry spielt. Da hat sie hinterher erklärt, er habe die letzte Klasse wiederholen müssen (was es so normalerweise im britischen Schulsystem nicht zu geben scheint).
Das Verknüfen der Fäden am Ende fand ich allerdings großartig; es belegt, dass sie Vieles von Anfang an geplant hatte. Herrlich auch der "Gastauftritt" von Professor Trelawney, die dort mit Kristallkugeln schmeißt, wenn ich mich richtig erinnere.
Ach ja, ich möchte jetzt gerne Band 5, 6 und 7 gleich im Anschluss lesen. Bin wieder richtig angefixt.
Mir ist noch etwas aufgefallen: Während der Quidditsch-Weltmeisterschaft haben doch sowohl die Iren als auch die Ungarn Maskottchen dabei. Die Maskottchen der Ungarn waren Veela. Die Großmutter von Fleur Delacour, der Kandidatin für Beauxbatons, war eine Veela. Mal abgesehen davon, ob Menschen und Veela gemeinsamen Nachwuchs kriegen können (können sie ja anscheinend), stellt sich doch die Frage, wieso ein Wesen in einer Welt, in der nur Menschen Zauberstäbe verwenden dürfen, an einer Zaubererschule ist. Das hat mich immer schon irgendwie irritiert.
Ja ja, die "guten" und "schönen" Wesen waren schon immer besser dran als die hässlichen knurrigen. Wie im richtigen Leben halt.
Was in diesem Buch wirklich wirkt wie in einem Film, das ist das stereotype Verhalten des Bösewichts: Erst lässt er Harry nicht nur kidnappen, sondern tut dies mit einem mega-aufwändigen Plan (der falsche Moody hätte Harry schließlich jederzeit einen Portschlüssel unterjubeln können) und dann muss er, bevor er sein Opfer tötet, erst noch groß und breit seine Geschichte darlegen. Wo doch jeder, der jemals einen Film gesehen hat, weiß, dass das ein Fehler ist.