Bücherlästern (zum 3.)

Bei einer Leserunde lesen die Mitglieder zur gleichen Zeit das selbe Buch und tauschen sich online darüber aus.
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amlie
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von amlie » 22. Jun 2013, 13:42

"Weit"? Gar nicht. So am Anfang des dritten Kapitels, glaube ich. Eben habe ich schon freiwillig gebügelt - immer ein Zeichen, dass mein Buch mich nicht fesselt. (Na ja, oder dass ich friere, was aktuell der Fall ist.)
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von hadschihalef » 22. Jun 2013, 13:52

James Mangold (Regisseur von "Walk the Line") hat gesagt: "...ein Film ist dann gut, wenn er es schsfft, den Zuschauer innerhalb der ersten 30 Sekunden zu fesseln". Ob das so odervähnlich auch auf Bücher zutrifft? Kannst du sagen, woran es liegt? Mich nervt im Moment die Anhäufung fantasischer wesen ohne erkennbares Ziel...am ehesten noch die Selbstfindung des Bastian..
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von amlie » 22. Jun 2013, 14:17

Ich kann es nicht sagen, nur so viel: Ich weiß ungefähr, was kommt. Der Schreibstil ist nicht so wirklich fesselnd - und hin und wieder habe ich Bilder von der meiner Meinung nach furchtbaren Verfilmung im Kopf. Ich hoffe, dass sich das noch gibt, wenn ich endlich in der eigentlichen Geschichte "drin" bin.
Wenn nicht, dann versuche ich es vielleicht mal mit dem Hörbuch, das es ja immerhin in ungekürzter Fassung gibt.
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von Buecherleserle » 22. Jun 2013, 15:28

Amlie, Du frierst????? :shock:

Beim Anfang des Buches habe ich mich auch sehr wohl gefühlt, aber beim Rest kam dann wieder eine gewisse Distanzierung. Die war auch schon bei den ersten drei Malen da. Stellenweise nervte mich der Schreibstil auch ein wenig, da er irgendwie holprig war.
Das Ziel des Buches wird in den letzten Kapiteln deutlich. Und die meisten phantasischen Wesen scheinen mir keine weitere Symbolik zu beinhalten, während die Stationen von Bastians Reise durchaus als Sinnbilder gesehen werden können. Dennoch, für ein Kinderbuch ist es zu aufgeblasen, finde ich. Man hat eher den Eindruck, daß es sich um ein literarisches Werk in Kinderschuhen handelt.
Bin ja mal gespannt, ob die drei "Folgebände", die ich hier stehen habe, besser sind.

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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von hadschihalef » 22. Jun 2013, 15:43

Werk in Kinderschuhen...unterschreib' ich...wie alt war denn Herr Ende, als er dies schrub? ...und damit's als Kinderbuch durchgeht, gibt's ein paar abenteuerliche Figuren in verschiedenen Größen...?
Die am besten ausgearbeiteten Figuren scheinen mir Atréju und Fuchur zu sein...ich befinde mich gerade an der Stelle, an der Bastian in die Sänfte der Hexe umzieht...
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von amlie » 22. Jun 2013, 16:03

Buecherleserle hat geschrieben:Amlie, Du frierst????? :shock:
Hier war es bis vorhin wirklich recht frisch.

Bei mir ist Atréju gerade zum ersten Mal aufgetaucht, ich "hänge" also immer noch ziemlich.

Das Buch ist von 1979, da war Michael Ende 50 Jahre alt.
Zuletzt geändert von amlie am 22. Jun 2013, 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von Buecherleserle » 22. Jun 2013, 16:04

"Die unendliche Geschichte" erschien 1979, da war er 50 Jahre alt. Irgendwie merkt man das, finde ich.

Was die Ausarbeitung angeht, da kann ich Dir nur zustimmen: Atreju und Fuchur sind am besten dargestellt, obwohl ja eigentlich Bastian der Hauptdarsteller sein soll. Dennoch bleibt er irgendwie am blassesten, finde ich.


Der Wikipedia-Artikel ist wirklich interessant.
[quote="Wikipedia-Die Verfilmung "Der unendlichen Geschichte"]Ein Jahr nach der Veröffentlichung bemühte sich der Produzent Bernd Eichinger um die Rechte zur Verfilmung der "Unendlichen Geschichte". Trotz zahlreicher Leserbriefe, die hiergegen protestierten, gab Ende seine Genehmigung hierzu. Im Verlaufe der Entwicklung eines Drehbuchs durch den Regisseur Wolfgang Petersen distanzierte sich Ende jedoch von dem Vorhaben, da Petersens Drehbuch zu weit vom Originalstoff abweiche. Schließlich versuchte Ende den Vertrag zu kündigen, doch Eichingers Filmgesellschaft, die Constantin Film, drohte ihm mit einer Schadensersatzklage in Millionenhöhe. Endes eigene Klage gegen die Filmgesellschaft wurde abgewiesen. So musste Ende notgedrungen der Verfilmung zustimmen. Er behielt sich allerdings das Recht vor, seinen Namen zurückziehen zu dürfen.

1984 wurde der über 60 Millionen Dollar teure Film fertiggestellt. Der Autor war entsetzt über das gigantische Melodram aus Kitsch, Kommerz, Plüsch und Plastik. Er fühlte sich in seiner Ehre als Schriftsteller, Künstler und Kulturmensch tief verletzt.[/quote]Irgendwie nachvollziehbar.
Zuletzt geändert von Buecherleserle am 22. Jun 2013, 16:12, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von amlie » 22. Jun 2013, 16:09

Hehe, das mit dem Buchjahrgang hatte ich gerade reineditiert. Und ja, man merkt, dass das Ganze schon in die Jahre gekommen ist, vor allem an den Rollenklischees männlich/weiblich, die alleine schon bei der Aufzählung von magischen Wesen oder Berufen durchschimmern. Das ist einer der Punkte, die mir das Lesen erschweren. Wäre das Buch neuer, wäre es ein Abbruchgrund.
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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von Buecherleserle » 22. Jun 2013, 16:11

Das mit den Rollenklischees ist mir jetzt gar nicht so aufgefallen, obwohl ich da eigentlich schon immer sensibel reagiere. Was ist Dir denn so aufgefallen?
Mir fiel mehr diese behäbige "Opa-Erzählweise" auf.

*lach* Ich lese bei Wiki gerade die Interpretation. Das "Nichts" in Phantasien und Bastians Reise sind nach Ende eine Überwindung der alten Werte im nihilistischen Sinne Nietzsches. Interessant. Daher wohl auch der Löwe als Tod.

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Re: Bücherlästern (zum 3.)

Beitrag von amlie » 22. Jun 2013, 16:23

Hm, beim nochmaligen Lesen scheint es mir jetzt eher so, als habe ich das nur empfunden, bei den Beschreibungen der Bewohner der Turmstadt (bzw. des "Hofstaats") und der versammelten Ärzte - gepaart mit dem Wissen, dass die Kindliche Kaiserin in dem Werk quasi als "Damsel in Distress" und Atréju & Bastian als "Helden" genau dem klassischen Rollenklischee entsprechen.
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