Bücherlästern (zum 3.)

[Julia&Peggy]

Amlie: Die Stelle fand ich auch klasse!

Dem schließe ich mich an! Ist eine meiner Lieblingsstellen in dem Buch.

Was anderes: ich fand es erstaunlich und ziemlich irritierend, dass der einzige Lebenssinn der Mädchen und der Mutter darin zu bestehen scheint einen Mann zu finden. Aber so war das zu der Zeit und in diesen Kreisen wohl wirklich. Es kam mir so vor, als ob alle anderen Beschäftigungen und Hobbies der Mädchen nur dazu dienten die Zeit rumzukriegen, bis man einen geeigneten Mann gefunden hat.
Sehr befremdlich fand ich auch die Sache mit den Offizieren/Regimenten bzw die Begeisterung und Schwärmerei der Mädchen für diese Männer!
Sehr seltsam... das scheinen die Boybands von damals gewesen zu sein.

Da fällt mir ein: Julia: Ich habe mal einen BBC-Mehrteiler angefangen, dann aber abgebrochen. Das lag wohl daran, daß ich die Knightley-Version zuerst gesehen habe und mich dann auf die andere nicht mehr einlassen konnte. Außerdem finde ich, daß viele ältere BBC-Filme/Serien mies synchronisiert wurden.

Ich glaub den Mehrteiler werd ich mir dann sparen. Ich bin auch kein großer Fan älterer BBC Filme.

[amlie]

Ja, der Lebenssinn der Töchter bestand wohl darin, sich möglichst gut zu verheiraten. Bei der "Erbsituation" der Bennetts ist es natürlich durchaus verständlich. Wäre die Mutter allerdings etwas cleverer, so hätte sie ihren Töchtern mehr Bildung/Erziehung angedeihen lassen. Das hat Lady Catherine m.E. zu Recht moniert.

Ach ja, ich konnte mich nicht zurückhalten und habe das Buch heute Morgen ausgelesen.

Mal sehen, wann ich mir den Film beschaffe - obwohl ich wenig Lust darauf verspüre, mir Keira Knighley als Elizabeth anzutun.

[hadschihalef]

Die Version mit Keira ist allerdings vorzüglich und der Text ziemlich nah am Buch, so dass man sich an Jane Austens wunderbarer Sprache einmal mehr erfreuen kann. Insgesamt wird die Geschichte durch das brilliante Spiel der Hauptdarsteller etwas konsumentenfreundlicher, was der Story eher gut tut!
Mama Bennet kann ihren Töchtern keine Bildung mitgeben....sie hat doch selbst nix in der Rübe...

[Julia&Peggy]

Die Version mit Keira ist allerdings vorzüglich und der Text ziemlich nah am Buch, so dass man sich an Jane Austens wunderbarer Sprache einmal mehr erfreuen kann. Insgesamt wird die Geschichte durch das brilliante Spiel der Hauptdarsteller etwas konsumentenfreundlicher, was der Story eher gut tut!

Find ich auch. Bin zwar kein Fan von Keira aber sie spielt in "Stolz und Vorurteil" wirklich überzeugend!
Auch wenn ich mir (rein was das optische betrifft) eine passendere/bessere Besetzung vorstellen könnte.

[Buecherleserle]

Was die Erziehung der Töchter angeht, kann ich nur bei Amlie unterschreiben.
Dazu kommt aber auch noch, daß die Gesellschaft eigentlich keinen Platz für Frauen hatte, zumindest im beruflichen Leben (von den Arbeiterfrauen der "niederen Gesellschaft" abgesehen). Das wurde ja erst viel später durch die Suffragetten geändert. Eine Frau konnte also nur darauf hoffen, einen reichen Ehemann zu finden, mit dem sie es einigermaßen aushalten konnte, denn gerade in der feineren Gesellschaft wäre es eine Schande gewesen, als Gesellschafterin oder Erzieherin enden zu müssen.

Was die Knightley-Verfilmung angeht, da kann ich nur Julia und Hadschi zustimmen. Durch diese Verfilmung bin ich überhaupt darauf gekommen, Austen zu lesen.

[amlie]

Mama Bennet kann ihren Töchtern keine Bildung mitgeben....sie hat doch selbst nix in der Rübe...

Letzteres stimmt zwar auffallend, aber so etwas kann man ja auch delegieren. Und es müssten ja nicht gerade hochintellektuelle Themen sein, sondern neben der Musik wenigstens solche Dinge wie Malerei und Handarbeit. Letzteres hätte ich für einen Standard gehalten, es wurde aber nie erwähnt, dass sich eine der Töchter beispielsweise mit Stickereien beschäftigt - wenn ich mich richtig erinnere. Andererseits mag das natürlich so alltäglich gewesen sein, dass es keiner Erwähnung bedurfte.
Das Malen bzw. Unterricht darin aber wurde explizit verneint und das dann von Lady Catherine kritisiert.

Zu den Verfilmungen: Die von 2005 mit Keira Knightley werde ich mir sicher ansehen, aber da in der 95er BBC-Serie Colin Firth mitspielt (als Mr Darcy), lasse ich mir die keinesfalls entgehen. Allerdings muss es dann wohl die rein englische DVD-Ausgabe sein, bei der deutschen ist reichlich geschnitten worden (270 statt 300 Minuten!). Die werde ich mir dann leider alleine ansehen müssen; meine Mutter, die das Buch ja auch kürzlich gelesen hat, kann kein Englisch.

[Buecherleserle]

Jane und Lizzie scheinen doch wenigstens Klavier spielen zu können und, wenn ich richtig aufgepaßt habe, wird irgendwann mal erwähnt, daß Lizzie irgendeine Handarbeit machen würde. *grübel*
Die beiden jüngsten sind schlicht uner(& ge)zogen. Da hätte sich Papa Bennet ruhig mal durchsetzen können.

[hadschihalef]

...die finanziellen Mittel allerdings sind bei den Bennets begrenzt...wird's vielleicht doch schwierig mit dem Deligieren.

[Buecherleserle]

...die finanziellen Mittel allerdings sind bei den Bennets begrenzt...wird's vielleicht doch schwierig mit dem Deligieren.

Ich weiß nicht. Der Vater rechnet ja aus, daß er allein für Lydia fast 100 Pfund im Jahr ausgibt. Das Geld hätte man auch in eine gute Erziehung investieren können. Oder man hätte schon erziehen können, indem man die Mädchen von der Mutter fernhält. *hüstl*

[hadschihalef]

Ich bin auch immer dafür, solche Probleme auf Verhaltensebene zu lösen.....aber dann wäre es mit Mr. Bennets Bequemlichkeit vorbei gewesen....