Gemeinsam lesen, 81. Weitlings Sommerfrische v. Sten Nadolny

[KCNash]

Ich lese eben meistens Romane, in denen sofort was passiert. Früher konnte man das auch bei Krimis machen, dass man erst mal in aller Ruhe Personen und Orte beschrieben hat, bevor die Action losging. Heute nicht mehr. Aber es ist nun mal kein Krimi.

Vom Segeln verstehe ich gar nichts, und es interessiert mich auch nicht. Über das, was ich da nicht begreife, lese ich drüber weg.

[annesylvia]

es werden ziemlich viele Fachbegriffe vom Segeln verwendet, stört euch das? Wisst ihr was er meint?

Da ich mich fürs Segeln auch nicht näher interessiere, kann ich über solche Fachbegriffe gut hinweglesen, ohne dass ich das für den weiteren Inhalt brauchen würde.

[smyrill]

Vom Segeln verstehe ich gar nichts, und es interessiert mich auch nicht. Über das, was ich da nicht begreife, lese ich drüber weg.

Ja, so geht es mir auch...
Aber wie annesylvia shcon sagt, es stört nciht bei der Lektüre. Es nervt auch nicht, denn das Segeln ist ja nun mal wichtig für das Buch/die Geschichte.

Ich brauche keine Bücher in denen "gleich was passiert", aber irgendwie muß es mich "packen". Das hat aber ncihts mit Action zu tun.
Wie gesagt: bislang hat mich das Buch nicht neugierig auf Willi gemacht.

oh je, das hört sich ja nicht so gut an ... ich bin leider noch nicht dazu gekommen, den ersten Abschnitt zu lesen, melde mich aber schnellstmöglich

Ich wollte ja nicht gerne gleich sowas schreiben, wenn einige noch nicht durch sind mit dem Abschnitt... aber da heute schon Donnerstag ist...

[el_radar]

Mir gefällt das Buch bis jetzt. Ich bin neugierig, warum seine Eltern ihn weggeschickt haben. Kann ja nicht sein, das es nur wegen dem neuen Baby war. Ich finde die Ausgangsposition interresant. Im eigenen Körper zu stecken als Beobachter .... das hat schon was
Willi sagte ja, das er sich selber nie leiden konnte. Muss ja einen Grund haben warum er sich so entwickelt hat. Ich freue mich aufs weiterlesen

[KCNash]

Ich hab den Abschnitt gestern noch zu Ende gelesen, und mir gefällt das Buch inzwischen ganz gut. Nur fällt mir nicht viel ein, was dazu zu schreiben wäre. Es erinnert etwas an "Replay", das wir voriges Jahr gelesen haben, ist vom Stil her aber besser.
Dass die Eltern ihn wegen des neuen Babys weggeschickt haben, finde ich schon nachvollziehbar, wenn es der Mutter so schlecht ging, dass sie sich nicht um den Vierjährigen kümmern konnte.
Übrigens hab ich leider auch wieder Fehler entdeckt. Diesmal keine über Orte - am Chiemsee war ich noch nie, deshalb würde ich keine bemerken. Aber "Donald Duck"-Hefte gab es in Willys Kindheit in Deutschland noch nicht. "Micky Maus"-Hefte gab es ab 1951. Alle Sonderhefte kamen erst später.
Und die "Sesamstraße" konnte Willy als Student höchstens gucken, falls er relativ spät studiert hat, nämlich mit über 30. Die kam nämlich erst in den 70ern nach Deutschland, zuerst in die Dritten Programme. Ich kann mich gut erinnern, wie ich sie selbst als Studentin kennen gelernt habe. Als Kind kann Willy sie unmöglich schon gekannt haben.

[annesylvia]

Dass die Eltern ihn weggeschickt haben, kann ich schon auch nachvollziehen, es war ja eine ganz andere Zeit als heute. Ich glaube, Eltern standen damals oft ihren Kindern viel distanzierter gegenüber als heutzutage.

Hart, aber ebenfalls nachvollziehbar war, was das beim kleinen Willy für Verlustängste ausgelöst hat.


Zu Sesamstraße oder Micky Maus / Donald Duck Heften kann ich nichts sagen, damit kenne ich mich nicht aus, wie alt die sind, oder wann die nach Deutschland kamen, deshalb würde mir so ein Fehler natürlich auch nicht auffallen. Aber über Dinge, die ich als falsch feststelle, ärgere ich mich auch jedesmal.

[KCNash]

Dass das mit den "Micky Maus"-Heften 1951 in Deutschland losging, hab ich gestern ergoogelt. So genau wusste ich das auch nicht. Aber dass Extra-"Donald Duck"-Hefte erst später kamen, weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich mochte nämlich als Kind Donald viel lieber als Micky (Micky war viel zu vernünftig und erwachsen).

[blancanieves]

Das mit dem "Wegschicken" kleiner Kinder scheint noch länger üblich gewesen zu sein.
Mein Mann wurde Anfang der 70er Jahre im Alter von 5 Jahren für ein paar Wochen in eine Art Kinder-Erholungsheim in die Schweiz geschickt, als seine Schwester geboren wurde. Nicht, weil er selbst eine Kur benötigte (ich habe den Entlassungsbericht gelesen ), sondern um seine Mutter zu Hause zu entlasten.

[blancanieves]

Die Fehler mit den Donald-Duck Heften und der Sesamstraße wären mir nicht aufgefallen, da ich davon keine Ahnung habe (Comics mag ich nicht und einen Fernseher hatte ich erst im Erwachsenenalter). Aber ich finde es schade, wenn solche Details falsch recherchiert sind. Ein bißchen Sorgfalt erwarte ich da schon von einem Autor.

Die Segelbegriffe waren mir zum größten Teil vertraut. Ich segele zwar nicht, bin aber in meiner Jugend viele Jahre gerudert und mal ein bißchen gesurft. Da kriegt man davon auch ein wenig mit.

[KCNash]

Da Sten Nadolny in Deutschland aufgewachsen ist (West-Deutschland, wie man in dem Fall hinzufügen muss) und genauso alt ist wie seine Hauptfigur, sollte er so was wie das mit Donald Duck und der Sesamstraße eigentlich aus eigener Erinnerung wissen. Jedenfalls so in etwa. Er hat da möglicherweise falsche Kindheitserinnerungen.